Am Donnerstag, 19. März war Rob Hopkins, der Mitbegründer des Transition-Netzwerkes, zu Gast in Luxemburg und wir waren dabei!
Transition-Netzwerk? Wer davon noch nie gehört hat, kann sich hier näher darüber informieren.
Frei nach dem Motto "Wir warten nicht, bis die Politik für uns handelt, wir handeln einfach selber" sind in den letzten 10 Jahren ausgehend von England weltweit in 43 Ländern mehr als 1500 Bürger-Initiativen entstanden, die lokal etwas verändern wollen, um das Zusammenleben vor Ort zu verbessern und zukunftsfähig zu machen (Transition=Wandel): Eigene Energieversorgung für die Gemeinde, Gemeinschaftsgärten in der Stadt, soziale Treffpunkte, Entwicklung von Wohnprojekten, regionale Läden und regionale Währung oder Repair-Cafés, wie jüngst auch in Bernkastel-Kues entstanden. Diese Initiativen für einen Wandel zu einem "besseren" (Zusammen-)Leben
vor Ort sind nicht an eine bestimmte politische Richtung oder gar
religiöse oder weltanschauliche Richtung gebunden, sie sind einfach ein
Zusammenschluss von Menschen, die nicht warten wollen, bis die Regierungen die "richtigen" Entscheidungen treffen, bis endlich einmal etwas
passiert, sondern die selber etwas verändern wollen und die damit einfach vor Ort, im Kleinen anfangen. Eine große Rolle spielt dabei der Schutz der natürlichen Ressourcen, die Vermeidung einer weiteren Zuspitzung der Klimaveränderung, Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und -gas. Aber auch das soziale Leben vor Ort, die Vermeidung von Armut und sozialer Ausgrenzung ist oft Anreiz für eine Transition-Initiative. Und schließlich die Stärkung der lokalen Wirtschaft, die Versorgung mit gesunden Lebensmitteln und regional produzierten Gütern.
In einem weltweiten Netzwerk sind die Transition-Initiativen miteinander verbunden. Auch in Trier gibt es eine Transition-Gruppe, mit der wir uns regelmäßig austauschen und uns bei den jeweiligen Saatgut- und Pflanzenbörsen treffen.
In einem weltweiten Netzwerk sind die Transition-Initiativen miteinander verbunden. Auch in Trier gibt es eine Transition-Gruppe, mit der wir uns regelmäßig austauschen und uns bei den jeweiligen Saatgut- und Pflanzenbörsen treffen.
Mehr Informationen? Dann guckt den sehr interessanten Film über die Transition-Bewegung.
Und der Mit-Initiator dieser Bewegung, Rob Hopkins, war nun am Donnerstag in Luxemburg!
Und wir waren dabei und nicht nur beeindruckt von Rob Hopkins, sondern auch von den jüngsten Initiativen und Aktivitäten vor Ort in Luxemburg.
Seit letztem Herbst gibt es die erste solidarische Landwirtschaft in Luxemburg - TERRA - nachmittags fand dort in der Scheune ein Gespräch mit Rob Hopkins statt und wir konnten die Anbauflächen besichtigen.
Abends lud das nationale Transition Netzwerk Luxemburg, bestehend aus vielen einzelnen, lokalen bzw. regionalen Bürger-Initiatitiven zu einem Vortrag von Rob Hopkins in der Stadt im Gymnasium "Athéneum" mit anschließender Diskussion beim gemeinsamen Mitbring-Diner ein.
Rob Hopkins, Vortrag am 19.3.2015 in Luxemburg |
ZuhörerInnen im Athéneum in Luxemburg-Stadt im Austausch |
Wir hatten natürlich Informationen zu unserem besonderen Projekt, der Saatgut-Bibliothek für die gemeinsame Ausstellungswand aller Initiativen in der Großregion mitgebracht! Die Saatgut-Bibliothek ist unser Beitrag für einen Wandel im Bereich Garten: Weg von den industriell produzierten Einweg-Saatgut-Tütchen, hin zu einer nachhaltigen Versorgung für alle GärtnerInnen mit Saatgut, das man selbst vermehren kann und das vielfältiger ist als die "normalen" Handelssorten. Unsere Saatgut-Bibliothek stieß auch in Luxemburg auf reges Interesse und soll demnächst in einem Newsletter über lokale Initiativen vorgestellt werden.
Hier ist unser Plakat für die Veranstaltung.
Demnächst soll auch ein Treffen mit den luxemburgischen und belgischen Initiativen stattfinden, gemeinsam wollen wir überlegen, was wir noch tun können, um die Pflanzenvielfalt zu bewahren und für alle Interessierten Saatgut, Informationen und Schulungen zur Saatgutvermehrung zur Verfügung zu stellen. Wer Lust hat, dabei mitzumachen, meldet sich einfach unter ogvbengel@gmail.com.